Die GLP Möriken-Wildegg hat in Möriken an der schönen Bünzaue eine öffentliche Veranstaltung zum Thema Klimawandel & Wasser durchgeführt. Matthias Betsche, Präsident Pro Natura Aargau und GLP Möriken-Wildegg begrüsste die zahlreichen Gäste zum hoch aktuellen Thema. Der Juli 2019 war der heisseste Monat der Messgeschichte weltweit. Natur, Mensch und Landschaft spüren zunehmend die negativen des Klimawandels. Die Veranstaltung setzte sich mit der Frage auseinander, wie die Bünz wohl im Jahr 2050 angesichts des fortschreitenden Klimawandels aussehen würde und welchen Stellenwert Gewässer für Mensch und Natur in der Zukunft haben werden.
Norbert Kräuchi, Abteilungsleiter Landschaft und Gewässer, Department Bau Verkehr und Umwelt Kanton Aargau, führte die Anwesenden durch die mit dem Klimawandel zusammenhängenden Herausforderungen durch und erklärte die vom Kanton Aargau geplanten Anpassungsmassnahmen. Norbert Kräuchi: «Die Auswirkungen des Klimawandels sind teilweise mit erheblichen Unsicherheiten behaftet». Das Landwirtschaftssystem im Aargau ist historisch bedingt nicht auf zu wenig Wasser ausgerichtet, sondern auf zu viel Wasser. So wurde im letzten Jahrhundert der Wasserhaushalt der Bünz korrigiert und Drainage-Leitungen wurden im Landwirtschaftsgebiet eingezogen. «Vielleicht muss im Hinblick auf trockenere und heissere Sommer hier ein Umdenken stattfinden. Mit diversen Projekten des Kantons zu Wasserhaushalt und Landwirtschaft wollen wir herausfinden, welche Möglichkeiten es gibt», sagt Kräuchi.
Matthias Betsche, Präsident von Pro Natura Aargau und GLP Möriken-Wildegg, rundete den Anlass mit einer gesellschaftspolitischen Einordnung des Themas ab. Matthias Betsche: «Das heutige Investitionsverhalten von Wirtschaft und Finanzindustrie unterstützt derzeit laut einem Bericht des Bundes eine globale Erwärmung von 4–6 Grad Celsius. Eine Klimaerwärmung in diesem Ausmass hätte enorme Auswirkungen auf Menschen und Natur. Es bedarf jetzt nachhaltiger Massnahmen, um unsere natürlichen Lebensgrundlagen zu schützen!». Der Präsident von Pro Natura Aargau Matthias Betsche fordert alle zum Handeln auf. Matthias Betsche: «Vor Jahrzehnten galt es als technischer Fortschritt, eine Fläche trockenzulegen und den Wasserabfluss durch das Drainieren der Böden zu fördern. Seit 1850 wurden in der Schweiz mehr als zweihunderttausend Hektaren Feuchtgebiete mit Drainagen der intensiven landwirtschaftlichen Produktion geopfert. Die Folge: Der Wasserkanton Aargau hat über 90% seiner Feuchtgebiete verloren. Angesichts des fortschreitenden Klimawandels und der zunehmenden Trockenheit müssen wir jetzt insbesondere die im Wasserkanton Aargau verloren gegangenen Feuchtgebiete wiederherstellen! Feuchtgebiete sind angesichts des Klimawandels dringend benötigte Wasserspeicher. Sie fördern den Wasserhaushalt und helfen dem lokalen Klima».